Eröffnung der Sonderausstellung anlässlich des 150. Geburtstags von Christian Morgenstern

Mehr als 40 Besucher kamen am Sonnabend zur Vernissage in der Galerie 47 in Birkenwerder. Anlässlich des 150. Geburtstags von Christian Morgenstern präsentiert die Galerie 47 in Birkenwerder vom 16. Okt. bis 27. Nov. 2021 in Kooperation mit dem Winckelmann-Museum Stendal eine Sonderausstellung mit Grafiken von Wilhelm Höpfner zu Gedichten der „Galgenlieder“ des Jubilars.

Der Magdeburger Künstler Wilhelm Höpfner (1899–1968) hinterließ in den fünf Jahrzehnten seines Wirkens ein enormes Werk an Druckgraphik. Seine Bilderwelt ist zauberhaft und phantasievoll, durchdrungen von Ironie und hintergründigem Humor, teils grotesk, teils surreal, doch bei aller Heiterkeit niemals weltfremd oder banal. Unter den Nazis wurden einige seiner Werke als „entartet“ stigmatisiert, als Soldat im Zweiten Weltkrieg kam er in russische Kriegsgefangenschaft. Doch niemals verließen den Künstler Humor, Ideenreichtum und Experimentierfreude.

Und immer wieder war es die Literatur, insbesondere die Dichtkunst, die Höpfner inspirierte. Christian Morgenstern gehörte zweifelsfrei zu seinen Favoriten. Es war das Zusammenspiel von liebenswürdiger Komik und scharfsinnigem Tiefgang, worin der Zeichner im Dichter seinen geistigen Bruder gefunden hat. Die Ausstellung zeigt Radierungen des Künstlers in Gegenüberstellung mit den Versen Morgensterns, darunter Highlights aus den „Galgenliedern“ wie das „Nasobem“, den „Werwolf“ oder den „Schnupfen“. Höpfners Freude am bildlichen Fabulieren verbündet sich mit dem Sprachwitz in Morgensterns humoristischer Lyrik auf wunderbare Weise.  Für WilhelmHöpfner war es „das befreiende Lachen“.

Die Radierungen sind Leihgaben aus dem Winckelmann-Museum Stendal, wo die Ausstellung vom 4.12.21 bis 20.3.22 präsentiert wird.

Im Rahmen der Ausstellung laden wir zur Buchvorstellung und Lesung in der Galerie 47 ein. ELINOR WEISE stellt das von ihr illustrierte Buch „Gruselett und Lalula“ mit Morgenstern-Gedichten am Sonntag, dem 7. November, um 17 Uhr vor.

Text/Foto: Galerie 47

Foto: Frau Dr. Schade vom Winckelmann Museum in Stendal, die eine wunderbare und lebendige Rede zum Maler Wilhelm Höpfner gehalten hat.