Feuer beim Knutfest in Birkenwerder

Die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet: Kurz vor dem Knutfest am 11. Januar 2020 hatte die Freiwillige Feuerwehr von Birkenwerder bekannt gegeben, dass dieses Jahr keine Weihnachtsbäume mehr verbrannt werden.

 

 

Bürgermeister Stephan Zimniok beruft sich dabei auf die Abfallkompost-und Verbrennungsverordnung, denn die einst festlich geschmückten Nadelbäume gelten nach dem Rausschmiss aus dem heimischen Wohnzimmer als Abfall, der nicht verbrannt werden darf.

Dass das neue Jahr mit guten Gesprächen am Feuer, Bratwurst, Stockbrot und Musik gesellig begonnen wird, begrüßt Stephan Zimniok und möchte dies auch weiterhin in Birkenwerder beibehalten möchte. „Es ändert sich ja für die Besucher nichts. Sie werden ihren Baum los und kriegen ihr Feuer“, erklärt der Bürgermeister. Anstatt im Feuer landen die Bäume am Montag im Schredder. Der Bauhof verarbeitet sie zu Mulch, der im Ort zum Einsatz kommt.

Während sich unter den Besuchern Enttäuschung breit macht, wirbt Gemeindebrandmeister Alexander Röseler um Verständnis: „Wir können es schon verstehen“, erklärt er. Denn durch das Verbrennen von unbehandeltem Stammholz aus dem Wald, das in Absprache mit dem Förster in Briese abgeholzt wurde, gerate tatsächlich weniger Kohlendioxid in die Luft, als es beim Verbrennen der Weihnachtsbäume der Fall wäre. Dies sei entgegen der landläufigen Meinung nicht klimaneutral.

Mit dem Verzicht auf das Verbrennen der Weihnachtsbäume will die Feuerwehr auch einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. „In Birkenwerder ist der Klimanotstand ausgerufen worden. Dem fügen wir uns“, bekennt Röseler, der aber auch findet: „Durch das Knistern der brennenden Bäume gab es immer eine tolle Stimmung.“

Abgesehen davon sei das Knutfest aber so vorbereitet worden, wie in den vergangenen Jahren auch: Es gibt Bratwurst, Getränke und Kinder können Einsatzwagen bestaunen. „Und ich nehme wieder Musikwünsche entgegen“, sagt der Wehrführer. Am Ende des Abends stellt er fest: „Es war nicht so voll wie in den letzten Jahren.“ Auch die Zahl der mitgebrachten Weihnachtsbäume lag nur bei etwa 30 Stück, sonst seien es um die 200 gewesen. Ein Großteil derjenigen, die ihre Bäume mitbrachten, hatte erst vor Ort davon erfahren, dass die Bäume dieses Jahr nicht im Feuer landen. Demnächst will die Feuerwehr eine Umfrage unter den Birkenwerderanern starten, um zu erfahren, wie sie zu der Entscheidung stehen, dass die Bäume geschreddert anstatt verbrannt werden.

Text/Foto: ww

Weitere Informationen unter:

http://www.feuerwehr-birkenwerder.de/index.php/veranstaltungen/knutfest

https://blog.paradigma.de/wie-klimaneutral-ist-das-heizen-mit-holz/

Bildunterschrift: Beim Knutfest in Birkenwerder begrüßen die Besucher gemeinsam das neue Jahr 2020. Anstelle der Weihnachtsbäume verbrennt unbehandeltes Stammholz aus dem Wald.