Gedenken am Volkstrauertag: „Warum dürfen wir nicht müde werden, uns zu erinnern?“

Am 15.11.20, dem diesjährigen Volkstrauertag, gedachten Bürgermeister Stephan Zimniok, die Vorsitzende der Gemeindevertreterversammlung, Katrin Gehring, SPD-Fraktionsvorsitzende Susanne Kohl, der ehemalige Bürgermeister Kurt Vetter sowie einige andere Birkenwerderanerinnen und Birkenwerderaner den Kriegstoten und Opfern von Gewaltherrschaft aller Nationen.

Von der Gemeinde wurde das diesjährige Gedenken als „Platzhalterveranstaltung“ ohne allzu großes „Brimborium“ angeboten, damit Interessierte am Denkmal an die Toten erinnern konnten, ohne gegen geltende Corona-Auflagen zu verstoßen, erklärte Bürgermeister Stephan Zimniok. Vor Ort, angesichts der kleinen Teilnehmerzahl und der Möglichkeit zur Abstandswahrung, stellte der Bürgermeister dann auch einen offizielleren Ablauf zur Wahl. Katrin Gehring (CDU) entschied: „Wir machen eine Zeremonie. Wir sind hier, um der Toten zu gedenken.“

Zimniok verdeutlichte in einer kurzen Rede die Wichtigkeit des Erinnerns. „Ich bin froh, dass wir nicht in Zeiten der Angst leben. Wir wissen gar nicht, wie gut es uns eigentlich geht.“ Deshalb sei es so wichtig, Jahr für Jahr an die Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft zu erinnern und dessen auch nicht müde zu werden.

Der Toten erinnern und Schlüsse für die Gegenwart ziehen

Katrin Gehring, Vorsitzende der Gemeindevertreterversammlung, mahnt dass die Kriegstoten in dem guten Glauben, das Richtige für ihr Vaterland zu tun, in den Krieg gezogen seien und „vom Grauen des Krieges eines besseren belehrt wurden.“ Sie schlussfolgerte, dass niemand dem Glauben folgen sollte, dass die Machthaber stets das Richtige täten. Vielmehr müssten die Menschen kritisch und kritikfähig sein.

Der ehemalige (1990-2009) Bürgermeister Birkenwerders Kurt Vetter bedankte sich für die Möglichkeit, auch in kleinem Kreis, daran zu erinnern, „dass in sinnlosen Schlachten so viele Menschen gestorben sind.“ Sein Vater war im Krieg gefallen und Vetter konnte ihn nie kennenlernen. Er freute sich darüber, dass auch nicht direkt Betroffene an der Gedenkveranstaltung teilnahmen. „Wir sind gut beraten, noch daran zu denken.“

Susanne Kohl (SPD) schloss die Gedenkveranstaltung mit den Worten: „Keine Auseinandersetzung, egal zu welcher Zeit, egal an welchem Ort, rechtfertigt Gewalt oder Krieg.“

Aus sicherer Entfernung wurde die Gedenkveranstaltung auf der Trompete von Michael Netzker musikalisch begleitet.

Text/Foto: os

 

Bildunterschrift:

Birkenwerders Bürgermeister Stephan Zimniok, der ehemalige Bürgermeister Kurt Vetter, sowie Vertreter der CDU und SPD gedenken der Kriegstoten und Opfer von Gewaltherrschaft aller Nationen am Volkstrauertag.