Herbstfest in der Waldschule

Viele Besucher hatten am 18. September trotz schon fast herbstlicher Witterung das Familienwaldfest mit Pilzausstellung an der Waldschule in Birkenwerders Ortsteil Briese.  Neben dem Waldschulgelände mit seinen Biotopen, Aktionsmöglichkeiten und ständigen Ausstellungen standen an diesem Tag von 12 bis 17 Uhr vielfältige Angebote der Mitarbeiter der Waldschule auf dem Programm.

Das etwa  4400 Quadratmeter große Außengelände ist gestaltet als Naturerlebnisgarten mit verschiedenen, für die Landschaft typischen Kleinbiotopen (Heide, Teich, Binnendüne, Moor), die die einheimische Pflanzen- und teilweise auch Tierwelt erlebbar machen. Außerdem findet der Besucher vielfältige Anregungen für den praktischen Naturschutz und zum ökologischen Bauen. Viele künstlerische und spielerische Elemente aus Holz und anderen Naturmaterialien laden zum Entdecken mit allen Sinnen ein.

Für das leibliche Wohl wurde am Sonnabend am überdachten Waldschulgrill gesorgt, aber auch Kaffee und Kuchen sowie der beliebte Knüppelkuchen zum
Selbstbacken wurden angeboten. Der Eintritt war frei, Spenden wurden gerne entgegengenommen. Schon die Idee am Eingang zur Waldschule hatte einen gewissen Charme. Denn daneben hingen an einer Schnur aufgereiht Wäscheklammern aus Holz. Jeder Besucher nahm beim Eintritt eine der Klammern mit und hängte sie beim Verlassen wieder zurück. „So können wir den Überblick über die Besucherzahl behalten, denn wenn keine Klammer mehr hängt, ist die uns durch die Corona-Regeln vorgeschriebene Anzahl an Besuchern erreicht und neue Gäste müssen warten bis jemand herauskommt“, erläuterte Sybille Strehle, die gemeinsam mit Constantin Geilen in der Waldschule angestellt ist. Und so war dann zur Kaffeezeit die erhoffte Anzahl von 200 Besuchern annähernd erreicht.

Pilzberater müssen viele Fragen beantworten

Viel zu tun gab es der Jahreszeit gemäß für die beiden Pilzberater Werner Diekow aus Hohenbruch und Elke Höricke aus Bergfelde. Sie hatten rund 100 selbst gesammelte Pilzsorten an einem Stand präsentiert. Und immer wieder kamen auch Interessierte, die selbst Pilze mitbrachten und sich beraten ließen. „Natürlich werden meist Fragen zur Genießbarkeit gestellt, zum Beispiel über den Täubling, von dem es Hunderte Arten gibt, die  essbar, giftig oder ungenießbar sein können. Da muss man schon aufpassen“, so Werner Diekow, der beim Herbstfest  Stammgast ist. „Wir haben diesmal ein gutes Pilzjahr“, sagt er. Am Kuchenstand bediente mit Angelika Granzow-Seidel, die Vorsitzende des Fördervereins der Waldschule. „Es macht wieder Spaß, dass Besucher kommen, nachdem die Feste im Frühjahr und Herbst  2020 ausfallen mussten. Ich habe auch wieder viel Stammpublikum gesehen“, freute sich die Borgsdorferin, die seit über 20 Jahren im Verein ist. Wenige Meter neben dem Kuchenstand sorgte mit Norbert Volk aus Berlin ein weiteres Vereinsmitglied mit seinem Jagdhorn immer wieder für waldgerechte Töne. „Sonst kommen wie immer mit mehreren Leuten, diesmal bin ich allein“, sagte der Waldhornbläser.  „Aber bitte aufpassen, heute bin ich mit dem Jagdhorn hier. Das dient als Signalgerät zur Verständigung der Jäher, zum Beispiel bei der Treibjagd.“

Prominenter Besuch aus der Kreisstadt

Angetan vom Fest zeigte sich auch Oberhavels Landrat Ludger Weskamp, der mit seiner Familie gekommen war. „Ganz spontan und nicht dienstlich. Ich bin regelmäßig hier. In der Funktion als Landrat dürfte es wohl das letzte Mal gewesen sein“, sagte Weskamp, der neben vielen Bekannten auch mit Roland Klein, den ehemaligen Leiter des Rechnungsprüfamtes traf. Weskamp wird ab 1. Januar 2022  sein Amt in Oberhavel aufgeben, er wurde zum neuen Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbandes gewählt.

Großer Andrang mit vielen kleinen Besuchern herrschte in der Bastelstube, wo die Mädchen und Jungen mit Dingen aus Feld und Wald ihrer Phantasie freien Lauf lassen konnten und beachtlich Fähigkeiten zeigten und dabei  Wissenswertes und Erstaunliches über die heimische Tier- und Pflanzenwelt erfahren und mit allen Ihren Sinnen die Wunder des Waldes entdecken konnten. Und auch hier war der Tenor der Meinungen: „Es ist schön, wieder solch ein gemeinsames Erlebnis zu haben.“

Text und Fotos: Jürgen Zinke

Bildunterschrift: Gefragt waren die Ratschläge und Tipps von den Pilzberatern Werner Diekow aus Hohenbruch und Elke Höricke aus Bergfelde.