Die Gemeindebibliothek im Clara-Zetkin-Haus ist eine Institution im Ort. Hier dürfen Kita-Kinder nach Herzenslust stöbern. Ältere Nutzer vertiefen sich schon mal in einer Ecke in ein Buch. Und wer nicht selbst herkommen kann, wird beliefert.
Für Bibliotheksleiterin Regina Oergel hat eine der geschäftigsten Zeiten des Jahres begonnen: Die Frankfurter Buchmesse steht vor der Tür. Der Buchmarkt wird von Neuerscheinungen überschwemmt. Unermüdlich durchforstet die gelernte Bibliothekarin Rezensionen, Bestsellerlisten und Kataloge auf der Suche nach neuem, für ihre Klientel geeignetem Lesefutter. „Gerade bei meinen Erwachsenen ist neue Literatur extrem gefragt, besonders Krimis und Biografien“, erzählt sie. ‚Die Manns. Geschichte einer Familie‘ und Helmut Schmidts ‚Was ich noch sagen wollte‘ seien auch heute, Monate nach ihrem Erscheinen, noch ständig ausgeliehen.
Nicht selten fällt Regina Oergel die Auswahl schwer. Den Rahmen für ihr Angebot setzen der Haushalt der Gemeinde und die Größe der Räumlichkeiten. Damit die Regale hier nicht überquellen, ist die Bibliothekarin quasi im Vorbeigehen ständig am Sortieren und Räumen. Was beschädigt ist oder Ewigkeiten nicht gefragt wurde, muss Platz für Neues machen.
Knapp 800 Leserinnen und Leser aus allen Altersgruppen sind aktuell in der Gemeindebibliothek angemeldet. Die Zahl ist trügerisch. Hinter einem Angemeldeten kann sich eine ganze Familie mit drei, vier oder fünf Bibliotheksnutzern verbergen oder auch eine Karteileiche. Die Besucher-Statistik sagt da schon mehr aus: Rund 300 kleine und große Nutzer kommen jeden Monat in die Bibliothek. Sie suchen nicht nur gedruckten oder elektronischen Nachschub, sondern auch Empfehlungen. Regina Oergel kennt jeden ihrer Besucher samt Vorlieben und Interessen. Sie weiß, was wer in den vergangenen Monaten gelesen hat, was bei welchem Klientel wie gut ankommt. Und sie kennt einen Großteil der rund 11.000 Bücher, DVDs, Hörbücher und Zeitschriften aus ihrem Bestand. Damit kann die Bibliothekarin das leisten, was in vielen großen Bibliotheken keinen Raum findet: individuelle Beratung.
Neben Büchern nehmen Hörbücher einen immer breiteren Raum im Sortiment ein. „Es gibt viele ältere Menschen, die nicht mehr Lesen können. Sie greifen verstärkt zu Hörbüchern. Auch bei Berufstätigen, die viel Auto fahren, sind sie beliebt“, erzählt Regina Oergel. „Vor den Ferien hatte ich einen richtigen Ansturm von Familien mit kleinen Kindern, die eine Beschäftigung für die Reise suchten.“
Für großen Ansturm ist sie ansonsten immer dann gewappnet, wenn Gruppen aus einer der Kitas der Gemeinde kommen. Die Besuche der quirligen Vorschulkinder zählen zu den regelmäßigen Veranstaltungen in den eigenen Räumen. Auch die Vorlesestunden im Mittagsband der Grundschule haben einen festen Platz im Kalender von Regina Oergel. Über Langeweile kann sie sich also wirklich nicht beschweren. Dennoch hat sie jederzeit ein Ohr für ihre Besucher. Und Neulinge sind auch immer herzlich willkommen!
Die Öffnungszeiten und Kontakte der Bibliothek finden Sie hier:
www.birkenwerder.de/wohnen-leben/soziale-einrichtungen/weitere-einrichtungen/bibliothek/ Wer nicht selbst in die Summter Straße kommen kann, der kann sich telefonisch melden: Der ‚Soziale Bibliotheksdienst‘ – ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeindebibliothek und der PuR gGmbH bringt Literatur auf Wunsch kostenfrei nach Hause.
Text / Foto: Eva Neumann für die Gemeindeverwaltung Birkenwerder


