Erster Schülerbesuch aus Litauen

Als erster Gastschüler aus der litauischen Partnerstadt Sumskas / Kalveliai hat Vieslav Isora Birkenwerder besucht. Der zwölfjährige war zu Besuch bei Familie Bertucco. Mit ihrem Sohn Patrick ging Vieslav in Berlin in die Schule.

Die Idee zu diesem Gastbesuch hatte Vieslavs Mutter. Sie fand, das sei eine gute Gelegenheit für den Jungen, seine Deutschkenntnisse zu verbessern, und nahm mit den Vertretern des Städtpartnerschaftskomittees Birkenwerder-Sumskas Kontakt auf.

„Wir haben uns eine Weile umgehorcht, bis wir eine geeignete Familie gefunden hatten“, berichtet Reinhard Durek. „Wichtig war uns vor allem, dass es Kinder in ähnlichem Altern gibt und dass so ein Schulbesuch einfach möglich ist.“

Per Mail haben sich Vieslav und die Bertuccos schon im Voraus des Besuches ausgiebig beschnuppert. Die Verständigung war dabei kein Problem: Vieslavs Deutschkenntnisse sind sehr gut. „In meiner Schule gibt es keinen Deutschunterricht. Ich habe Deutsch beim Fernsehen gelernt. Ich schaue viel Pro 7, Galileo.“ Ergänzend wird er von einem Privatlehrer unterrichtet.

Acht Tage lang war Vieslav dann bei Bertuccos zu Gast. Schule war Pflicht, darüber hinaus hat er Freizeitprogramm in allen Facetten erlebt – Wasserpistolen-Schlacht am Briesesee, Cart-Fahren, ganz viel Trampolin-Springen im Garten.

Und mehrere Besuche in der Hauptstadt standen natürlich auch auf dem Programm. Vor allem das Brandenburger Tor und das Sony Center wollte der Besucher unbedingt sehen. „Insgesamt war alles ziemlich so wie bei uns“, ist sein Fazit. „Nur in der Kirche nicht: Hier bekommt man die Kommunion in die Hand und nicht wie bei uns in den Mund.“

Dass er wieder nach Deutschland kommen will, das hat Vieslav ganz fest vor. „Dies ist der erste Besuch aus unserer Partnergemeinde Sumskas / Kalveliai seit der Unterzeichnung der Vereinbarung im Rathaus Birkenwerder am 30. August 2012“, freut sich Reinhard Durek.

„Damit ist der Anfang gemacht und hoffentlich findet dieser Besuch noch viele Nachahmer und zwar von beiden Seiten." Eine Herausforderung wird dabei für beide Seiten die Sprachbarriere sein. Denn beispielsweise unter Vieslavs Altersgenossen können die allerwenigsten so viel Deutsch wie er. In der Schule in Kalveliai wird dies auch nicht als Unterrichtsfach angeboten.

Text / Foto: Eva Neumann