Clara-Zetkin-Gedenkstätte

Das heutige Clara-Zetkin-Haus wurde in den Jahren 1911 und 1912 für den Maler Karl Drabig errichtet. Konstantin Zetkin, der jüngere Sohn Clara Zetkins, erwarb das Anwesen im Jahre 1929 für seine betagte Mutter. Die Reichstagsabgeordnete der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) suchte bereits seit längerem eine Unterkunft in der Nähe des Deutschen Reichstages. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, in der Stadt eine passende Wohnung zu finden, war die Familie schließlich froh, Haus und Grundstück in der damaligen Bahnhofstraße in Birkenwerder gefunden zu haben.

„Ein Haus mit sonnigen Zimmern und einem größeren, abgeschlossenen Garten, in dem ich spazieren, humpeln und eingepackt liegen kann.“ (Clara Zetkin an ihren älteren Sohn Maxim)

Clara Zetkin lebte bis Anfang 1932 in Birkenwerder. Ein Jahr vor ihrem Tod siedelte sie in die Sowjetunion über.

Teile des Obergeschosses waren während der Nutzung durch Clara Zetkin von einer Familie bewohnt. Ein Nachbar erinnerte sich noch, wie er mit dem Sohn der Untermieter im Garten spielte, während Clara Zetkin dort auf einem Liegestuhl ruhte.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ließ der Amtsvorsteher von Birkenwerder im März 1933 das ehemalige Wohnhaus von Clara Zetkin durchsuchen. Bücher und andere Druckschriften, die sich noch im Haus befanden, wurden beschlagnahmt und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) Berlin übergeben. Im September des Jahres wurde der Hausbesitz zugunsten des Staates Preußen konfisziert. Nachdem die in Birkenwerder ansässige Landesgruppenleitung Brandenburg-Grenzmark des Reichsluftschutzbundes den Kauf des Hauses aus Kostengründen abgelehnt hatte, nutzten verschiedene Mieter das Haus.

1949 übertrug die DDR dem aus der Sowjetunion zurückgekehrten älteren Sohn Clara Zetkins, Maxim, das Haus. Auf seine Initiative wurde 1957 zum 100. Geburtstag seiner Mutter eine Gedenkstätte eingerichtet.

Dank der Initiative des Bürgerkomitees Birkenwerder (Runder Tisch) sind Grundstück und Haus 1990 an die Gemeinde übergeben worden. Der Runde Tisch des Kreises Oranienburg hatte andere Pläne mit dem Haus. Es sollte aus der Denkmalliste gestrichen werden und eine Funktion im sozialen Bereich erhalten. Dagegen wehrte sich der Runde Tisch Birkenwerder im Februar 1990 mit den Forderungen, dass der Denkmalstatus und die Gedenkstätte mit erweiterter Nutzung erhalten bleiben sollen. Außerdem wurde der Rechtsträgerwechsel zur Gemeinde Birkenwerder gefordert.

Heute wird das nach der Politikerin benannte Haus durch die Gemeinde Birkenwerder unterschiedlich genutzt. Im Kellergeschoss hat das Geschichtsstübchen mit vielen interessanten Informationen zur Ortsgeschichte seinen Sitz. Im Erdgeschoss ist die Gemeindebibliothek untergebracht. Im Obergeschoss finden Sie das Clara-Zetkin-Museum, in dem Sie die wahrscheinlich letzten persönlichen Gegenstände der Sozialistin und Frauenrechtlerin besichtigen können.

Im Garten der Villa steht eine Skulptur, die Clara Zetkin und Rosa Luxemburg in Bronze darstellt. Die Doppelskulptur wurde vom Bildhauer Professor Gerhard Thieme aus Berlin geschaffen.

Homepage Clara-Zetkin-Gedenkstaette: https://fv-clara-zetkin-gedenkstaette.de/

Adresse

Summter Straße 4
16547 Birkenwerder
Tel.: 03303/402709

Öffnungszeiten

Montag und Freitag                  11:00 – 16:00 Uhr
Dienstag und Donnerstag    11:00 – 18:00 Uhr