Der Bus kommt - Ab Sommer 2021 soll die Buslinie 822 durch Birkenwerder fahren

Wenn im Sommer das Pandemiegeschehen so weit im Griff ist, dass öffentliche Verkehrsmittel wieder guten Gewissens genutzt werden können, soll der Probebetrieb der Buslinie durch Birkenwerder starten. Die Busnutzung in den ersten zwei Jahren entscheidet, ob der Kreis Oberhavel anschließend die Kosten dafür übernimmt.

Seit rund 10 Jahren wird darum gerungen, dass Birkenwerder ans Busnetz angeschlossen wird. Mehrmals schien Birkenwerder bereits kurz davor, aber geklappt hat es bisher noch nicht. Im März 2020 sollte endlich der Probebetrieb losgehen, doch die Oberhavel Verkehrsgesellschaft mbH (OVG) kündigte kurz vorher an, dass es ihnen an Personal und Fahrzeugen mangelte. Und auch 2021 gibt es Verzögerungen: Zwar sind Fahrzeuge und Fahrer der OVG nun verfügbar, doch aktuell wird an alle Bürgerinnen und Bürger appelliert, möglichst zuhause zu bleiben und auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu verzichten, um das Pandemiegeschehen abflauen zu lassen. Deshalb wird der Start des Probebetriebs der Buslinie auf den Sommer verschoben. In der Hoffnung, dass dann wieder guten Gewissens öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden können.

„Busfahren muss schmackhaft gemacht werden“

Wenn der Bus schließlich durch Birkenwerder fährt, sei es wichtig, dass er auch genutzt wird. „Der Kreis Oberhavel zahlt erst, wenn zwei Jahre lang der Bedarf nachgewiesen wurde“, erklärt Bürgermeister Stephan Zimniok. In der zweijährigen Evaluationsphase trägt Birkenwerder die Kosten für die Buslinie. Diese belaufen sich auf rund 500.000€ pro Jahr. Die Mittel für den Bus sind im Haushalt 2021 enthalten. Dennoch bemüht sich die Verwaltung Birkenwerders um Subventionen. Ein entsprechender Antrag kann vom Kreistag jedoch erst nach dem Sommer geprüft werden.

Die Gemeinde Birkenwerder sieht den Bedarf an einer Buslinie bereits jetzt. Eine Grundversorgung an öffentlichen Verkehrsmitteln durch den Ort und in Absprache mit Hohen Neuendorf als interkommunale Verbindung sollte sichergestellt werden, findet Bürgermeister Stephan Zimniok. „Wir wollen den Bus fahren lassen. Es wird Zeit für Birkenwerder und ich finde, es passt auch gut ins Ortsbild“, erklärt der Bürgermeister.

Stündlich durch ganz Birkenwerder

Geplant ist, dass der Bus der Linie 822 von Hohen Neuendorf aus einmal pro Stunde (am Wochenende seltener) eine Schleife durch Birkenwerder fährt: Am Rathaus vorbei zum Bahnhof, zur Regine-Hildebrandt-Schule und Asklepios-Klinik, wieder am Bahnhof vorbei Richtung Birkenwerder-West, zum Waldfriedhof und nach Birkenwerder-Nord und schließlich wieder zurück. Durch den Bus wäre eine gute Anbindung innerhalb ganz Birkenwerders und bis zum Rathaus Hohen Neuendorfs mit Meldestelle und angrenzender Einkaufsmeile sichergestellt. Laut Bürgermeister Stephan Zimniok „ein gelungenes Projekt!“

Fahrplanentwürfe gibt es bereits, die genauen Haltepunkte und -zeiten sind jedoch noch nicht endgültig entschieden. Testfahrten mit dem Bus, um zu prüfen, ob die Straßenzustände ausreichen und wo Halteverbote eingerichtet werden müssen, haben bereits stattgefunden. Ein Austausch zur Feinabstimmung mit Hohen Neuendorf im Rahmen des Ortsentwicklungsausschusses steht noch an.

Bevor der Busbetrieb startet, würden alle rechtzeitig und ausführlich informiert. Eine Bitte an die Birkenwerderanerinnen und Birkenwerderaner hat der Bürgermeister: „Wenn der Bus irgendwo fährt, sollte man ihn auch benutzen. Wir sollten ihn alle nutzen, um ihn als Verkehrsmittel zu etablieren.“

Textos os / Foto um

Bildunterschrift: Ab Sommer 2021 soll die Buslinie 822 durch Birkenwerder fahren