Ein zirka 3000 Quadratmeter großes Grundstück „Am Fuchsbau“ wurde jahrelang der Verwilderung überlassen. Am Sonnabend haben Mitglieder des Briesetalvereins damit begonnen, das Grundstück wieder nutzbar zu machen. Es soll eine traditionelle Streuobstwiese entstehen, von der künftig alle Bürger profitieren könnten.
3000 Quadratmeter fruchtbarer Boden direkt an der Autobahn. Über den Baumwipfeln, auf der anderen Seite der Straße, ist nur die Werbung des Baumarktes zu erkennen. Nachdem das schwere Gerät, welches das in den letzten Jahren vor sich hin wuchernde Dickicht entfernt hat, wieder abgerückt ist, stehen lediglich die alten Apfelbäume noch auf dem Gelände.
Grundstück war jahrelang verwildert
„Diese Fläche war schon lange als Ausgleichsmaßnahme für den im Jahr 2002 errichteten Baumarkt, auf der anderen Seite der Autobahn, gedacht. Damals sind auch Obstbäume gepflanzt worden. Allerdings ist das Grundstück dann nach und nach verwildert, weil sich niemand mehr darum gekümmert hat“, erklärt Torsten Werner, seit zwei Jahren Vorsitzender des Briesetalvereins. Gemeinsam mit neun weiteren Vereinsmitgliedern, haben sie am Sonnabend damit begonnen, die Fläche in eine vielfältig nutzbare Streuobstwiese zu verwandeln.
Die Streuobstwiese ist eine traditionelle Form des Obstbaus. Der Streuobstanbau hatte im 19. sowie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine große kulturelle, soziale, landschaftsprägende und ökologische Bedeutung. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und durch das Siedlungswesen wurden jedoch Streuobstwiesen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark dezimiert.
Fläche könnte für Lehrveranstaltungen genutzt werden
Der Briesetalverein hat mit der Gemeinde einen Pflegevertrag über fünf Jahre geschlossen. Die Vorarbeiten für den Boden sind bereits erledigt. Detlef Joachim hat das Pflügen übernommen und Nadja Sandig hat aus ihrer Komposttieranlage in Germendorf die passende Erde geliefert, so Werner. „Der Briesetalverein pflanzt hier 22 Obstbäume. Vor allem Kirschen, Äpfel und Birnen. Wir haben uns für fünf Jahre alte Hochstämme entschieden und eine schöne Sortenvielfalt, von dem Chefpomologen in Brandenburg, Hans Georg Kosel, zusammenstellen lassen. Die Mischung besteht aus Cox Orange, Klarapfel, Ontario, Biesterfelder Renette und Schwarze Knorpel, um nur einige zu nennen“, sagt der Vereinsvorsitzende.
Die Kosten für die Bäume übernimmt die Gemeindeverwaltung.
Geht es nach Gemeindeverwaltung und Briesetalverein, sollen auf dem Gelände künftig auch Feste stattfinden und Schnittkurse für das richtige Beschneiden der Bäume angeboten werden. „Ich kann mir auch sehr gut Lehrveranstaltungen für Schulklassen und den Jugendclub vorstellen“, sagt Werner. Eine sieben Meter hohe Schallschutzwand, um den Lärm der Autobahn abzuschirmen, ist bereits geplant.
Text/Foto: lv


