In vielen Abschnitten von neuen oder reparierten Gehwegen bildet eine wassergebundene Decke die Oberfläche. Damit sie lange erhalten bleibt, ist bei der Herbst- und Winter-Reinigung Vorsicht geboten. Darauf weist das Bauamt hin.
Die oberste Schicht einer wassergebundenen Wegedecke, auch Promenadengrand genannt, besteht aus feinen grauen oder ockerfarbenen Kieseln. Sie gewährleisten die Begehbarkeit der Gehwege bei Regen, verhindern, dass Feinanteile aus den unteren Schichten an den Schuhen haften bleiben, und sorgen dafür, dass sich die Staubbildung bei Trockenheit in Grenzen hält. Nur: Die kleinen Körner werden bei Starkregen leicht ausgewaschen oder bei allzu intensiver Gehwegreinigung abgetragen. Damit wird der Weg nachhaltig beschädigt.
Anwohner von Gehwegen mit einem Teilstück aus solchem Belag müssen bei der Laubentfernung und bei der Winterräumung deshalb vorsichtig vorgehen. Das herbstliche Laub sollte nur vorsichtig abgeharkt werden. Dafür eignet sich eine Fächerharke am besten. Besen hingegen würden die Oberfläche zerstören. Anhäufungen von Steinchen werden am besten nach dem Großreinemachen mit der Harke gleichmäßig über den Wegabschnitt verteilt. In gefrorenem Zustand kann die Oberfläche ohne weiteres mit dem Schneeschieber oder auch maschinell gereinigt werden. Bei Schneefall auf nicht gefrorenen Oberflächen sowie in der Auftauperiode hingegen geht das nicht. Dann dürfen nur Schieber, jedoch keine Walzbürsten oder Besen zum Einsatz kommen. Mit der Oberfläche verbundenes Eis sollte nie gewaltsam entfernt, sondern durch Streuen von Sand einfach abgestumpft werden. Das Bauamt der Gemeinde empfiehlt betroffenen Anwohnern, in den Verträgen mit Winterdienstleistern besonders im Blick zu haben, mit welchen Geräten diese arbeiten.
Bei hoch wachsenden Baumwurzeln ist Promenadengrand sowohl im Straßenneubau als auch bei Gehwegreparaturen die einzige Möglichkeit der Gehwegbefestigung. Die Straßenbäume breiten ihr weit verzweigtes Wurzelnetz dicht unter der Erdoberfläche aus. Das würde alle anderen Befestigungsarten wie etwa Pflastersteine oder Betonplatten über kurz oder lang immer nach oben drücken oder gar sprengen und damit gefährliche Stolperfallen verursachen. Promenadengrand hingegen gerät nicht gleich aus den Fugen, wenn die Wurzeln im Laufe der Jahre langsam weiter wachsen.
Promenadengrund wirkt sich dabei auch günstig auf die Umwelt aus: Bei den Straßenbaumaßnahmen werden die Wurzeln geschont und damit die Stabilität des Baumes gesichert. Und: Durch die wasserdurchlässige Decke gelangt immer ausreichend Wasser an die Lebensadern der Gehölze.
Text / Foto: Eva Neumann