Ankneippen in der Briese am Gründonnerstag

Ankneippen in der Briese

Rekordverdächtige Teilnehmerzahl am Gründonnertag

Der Wettergott meinte es am Gründonnerstag doch noch gut mit den Teilnehmern am tradtionellen Ankneippen an der Wassertretanlage nach Sebastian Kneipp in der Briese  unterhalb des Fontanewegs in Birkenwerder. Allerdings war das Wasser des kleinen Baches mit 8,5 Grad doch noch empfindlich kühl, wie Vera Paulick mit ihrem großen mitgebrachten Thermometer feststellte. Doch sollte es die über 60 mutigen Teilnehmer, eine rekordverdächtige Zahl, nicht davon abhalten, mit hoch gekrempelten Hosenbeinen und nackten Füßen durch das flüssige Nass zu marschieren. Zuvor hielt allerdings der wieder als Pfarrer Kneipp verkleidete Bernd Erzmann in gewohnter Weise eine launige Predigt über Sinn und Zweck der Kneipp-Therapie, den legendären Begründer selbst und seine Erlebnisse und Ergebnisse. Wie seit 2021 sorgte danach die in Birkenwerder ansässige Physiotherapie Rohner mit einem Erwärmungsprogramm mit Eierlauf für die Einstimmung. Weil Chefin Diana diesmal urlaubsbedingt nicht dabei sein konnte, übernahm dies ihre 32-jährige Tochter Josephine. Die Teilnehmer sollten bemalte Eier nach Farben sortiert auf Löffeln in im umliegenden Gelände platzierte Eimer füllen. Das war nach einigen Minuten erledigt. „Und ich glaube, wir können jetzt kneippen“, forderte Josephine Rohner die Frauen, Männer und Kinder auf.

„Pfarrer Kneipp“ führt die Mutigen an

In bewährter Weise führte „Pfarrer Kneipp“ die Reihe an. Und an seinem Gesicht war zu merken, dass die Temperatur des kniehohen Wassers durchaus wirkte. „Ganz schön kalt“, meinte auch Peter Richter, der Chef des Bauhofs der Gemeinde, als er sich nach einer Runde im Wasser die Füße abtrocknete. Er und seine Kollegen hatten im Vorfeld das Gelände an der Wassertretanlage in einen ordentlichen  Zustand gebracht und die Informationstafeln gesäubert. „Ich fand es nicht so schlimm, es war mir nicht zu kalt“, sagte die neben ihm stehende 79-jährige Heilgard König. Sie war als Bewohnerin eines Hauses in der Eichholzstraße quasi nur über die Straße gekommen und schon immer dabei. „Eigentlich müsste man das jede Woche von sich aus einmal machen, denn es tut wirklich gut", meinte sie. Mit Rücken-, Stabilisations- und Gleichgewichtsübungen mit Nordic Walking Stöcken und bei stimmungsvoller Musik brachte dann Josephine Rohner die Teilnehmer noch einmal in Bewegung. Im Anschluss gab es einen frühlingshaften Imbiss mit heißen Tee und selbst gebackenem Kuchen von der Phönix-Hauskrankenpflege und viel Gesprächsstoff. Und auch die ersten Verabredungen zum Abkneippen im Herbst  an gleicher Stelle wurden schon getroffen.

Seit Ostern 2008 gibt es die Wassertretanlage, die auf Initiative des Handel- und Gewerbetreffs (HGT), der sich 2021 aufgelöst hat, gebaut worden war und sich immer größere Beliebtheit erfreut. Allerdings hatte das Kneippen auf Grund der Corona-Bedingungen zuletzt nicht mehr im normalen Rhythmus stattgefunden und war einige Male ausgefallen. Nun soll wieder der normale Ablauf im Frühling und im Herbst eingehalten werden.

Text und Fotos: Jürgen Zinke

Bildunterschrift:

Bild 1: Pfarrer Kneipp alias Bernd Erzmann bei seiner Predigt 

Bild 2: Auch Bauhofchef Peter Richter gehört zu den Mutigen

Bild 3: Auch kleine „Helden“ hatten Mut