Bildung, Kunst und Kultur: Das sind Oberhavels neue Lernorte

Landkreis investiert in drei Projekte für Musik- und Volkshochschule / Mehr als 17 Millionen Euro für moderne Bildungsstätten in Oranienburg, Zehdenick und Birkenwerder 

Mehr als 1.700 Kinder, Jugendliche und Erwachsene lernen derzeit an der Kreismusikschule Oberhavel. Sie werden von mehr als 60 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. „Das sind mehr als 500 Lernende und etwa 20 Lehrende mehr als noch vor sechs Jahren“, sagt Kulturdezernent 
Matthias Rink. „Allein diese Zahlen zeigen den unglaublichen Zuspruch und die enorme Nachfrage, die unsere Kreismusikschule in den vergangenen Jahren erfahren hat. Das macht gleichzeitig klar, wie gut sich die Einrichtung entwickelt hat und wie wichtig sie für ganz Oberhavel ist. Diese Bedeutung unterstützen wir aktuell mit gleich drei weitreichenden und innovativen Bauprojekten, die auch unserer Volkshochschule nutzen und ihr viele neue Möglichkeiten eröffnen werden.“ 

Alle Pläne stellte Matthias Rink im jüngsten Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport des Landkreises Oberhavel vor, der am Montag, 20.02.2023 im Oranienburger Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum stattgefunden hat. Rink erklärte: „Wir wollen alle unsere Lehrstätten der 
Kreismusikschule gleichermaßen modern und nachhaltig ausstatten. Daher investieren wir in unsere Standorte in Oranienburg, Birkenwerder und Zehdenick in den kommenden Monaten insgesamt rund 17 Millionen Euro. Das ist viel Geld und jeder Euro davon kommt ganz direkt 
den Menschen in Oberhavel zugute.“ Rink bedankte sich beim Ausschuss für dessen breite Unterstützung für die Vorhaben.

KulturFUGE entsteht in Oranienburg 
Eine der drei spannenden Baustellen ist die künftige KulturFUGE, die derzeit in einem ehemaligen Getränkemarkt in der André-Pican-Straße in Oranienburg entsteht. „Die KulturFUGE Oberhavel wird ein neuer Kunst- und Kreativstandort mit einem modernen Veranstaltungsraum, 
einem ART-Labor und ganz viel Raum für Kreativität“, so Rink. Denn die Kreisstadt Oranienburg ist sowohl für die Kreismusikschule als auch für unsere Volkshochschule der größte Unterrichtsstandort. „Deshalb liegt es nahe, ein verbindendes Zentrum genau hier zu errichten. 

Denn sowohl die Räume der Volkshochschule als auch die der Musikschule stoßen wegen der hohen Nachfrage immer wieder an ihre Kapazitätsgrenzen. Das soll sich mit dem neuen, zentral gelegenen Standort ändern.“ 

Dabei werden im Ober- und im Dachgeschoss des Objektes Räume für das Kurs- und Unterrichtsangebot der Musikschule und der Volkshochschule entstehen. Im Erdgeschoss ist ein etwa 280 Quadratmeter großer, multifunktionaler Veranstaltungsraum mit circa 270 Sitz- oder 370 Stehplätzen geplant. Er wird über eine integrierte Licht- und Tontechnikanlage verfügen. „Hier könnten künftig Konzerte der Kreismusikschule, Probentage und Tanztrainings ebenso stattfinden wie andere Veranstaltungsformate des Landkreises, etwa die beliebte Lesereihe 
LiteraturFieber oder Gremiensitzungen“, erklärt Matthias Rink. Der Raum soll auch von Dritten, beispielsweise für Firmenfeiern, Workshops oder Tagungen gemietet werden können. Künstlergarderoben, Sanitäranlagen und ein Cateringbereich ergänzen dabei die Möglichkeiten. 
Ebenfalls im Parterre sollen ein rund 100 Quadratmeter großes ART-Labor sowie zeitgemäße Mind- und Workspaces entstehen.  

Ergänzend wird das historische Gebäude der Schultheiß-Brauerei nebenan als Verwaltungsgebäude ausgebaut und durch einen Verbindungsbau aus Glas zwischen dem Altbau und dem zu sanierenden Getränkemarkt – der sogenannte FUGE – mit dem Unterrichtshaus verbunden. Der Verbinder wird voraussichtlich ab dem Herbst dieses Jahres entstehen. Ein Aufzug sichert den barrierefreien Zugang zum Gebäude. Besonders spannend: 
Im Sinne der Nachhaltigkeit werden verschiedene, noch intakte Materialien aus- und andernorts wieder eingebaut. Darunter sind beispielsweise Dämmmaterialien, Heizkörper, Waschtische, WCs sowie Türen. Außerdem sollen am Standort neben einer Solaranlage auf dem Dach auch 
Solarpaneele an der neuen Fassade angebracht werden. Zugleich wird aktuell geprüft, ob zusätzlich Kleinwindenergieanlagen genutzt werden können, um erneuerbare Energien noch besser zu nutzen. Der Landkreis Oberhavel investiert an dem Standort in Oranienburg insgesamt mehr als fünf Millionen Euro. 

Birkenwerder 
Längst mitten im Bau ist der neue künstlerische Bildungsstandort in Birkenwerder, dessen Ausbau schon im Herbst 2021 startete. Der 14.000 Quadratmeter große Schulstandort der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule in der Hubertusstraße wurde in den 1980er Jahren als 
Polytechnische Oberschule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche eingerichtet. Bestandteil des Schulkomplexes waren auch die Internatsgebäude, die so genannten Bauteile A und B. Hier entstehen aktuell neue Unterrichtsräume für die Schule, die Kreismusikschule und 
die Volkshochschule. Insgesamt wird es künftig 16 jeweils mehr als 70 Quadratmeter große, lichtdurchflutete Unterrichtsräume geben sowie 15 Gruppenräume, die je etwa 36 Quadratmeter groß sind. Auch einen Entspannungsraum mit Prallwand, Sportboden, Spiegelwand und Ballettstangen wird entstehen. Zugleich gibt es zum ersten Mal feste Unterrichtsräume für die Volkshochschule in Birkenwerder, außerdem eine Lehrküche und einen Atelierraum. Der Landkreis Oberhavel investiert dafür rund 9,5 Millionen Euro. Hinzu kommen etwa 600.000 Euro für die Ausstattung.  

Schon in diesem Sommer soll alles fertig sein. Kreismusikschulleiter Manfred Schmidt sagt: „Mit den neuen, barrierefreien Räumen können wir künftig der großen Nachfrage in Birkenwerder und Umgebung nachkommen. Die musikalische Früherziehung mit Eltern und Kindern ist hier dann ebenso möglich wie Video- und Tonaufnahmen der Musikensembles, denn der Landkreis plant auch ein hauseigenes Tonstudio und einen Bandprobenraum.“ 

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Bildunterschriften:

Bild 1: Regine-Hildebrandt-Gesamtschule Birkenwerder

Bild 2: Mattias Rink informiert im Bildungsausschuss zu den Bauprojekten für die Musikschule

Pressemitteilung des Landkreis Oberhavel