Der Herbst ist nicht nur im Garten Erntezeit. Auch der Wald hat viel zu bieten. In der Waldschule informierten sich die Besucher genauer und nutzten das Familienfest am Sonntagnachmittag in der schönen Einrichtung den Herbst zu begrüßen.
Karin Schmohl, eine der vielen Ehrenamtlichen, die ein solches Fest erst ermöglichen, ließ mich vom Schmalzbrot kosten und ich muss gestehen: Es war absolut lecker. Am Lagerfeuer wurde von den Kindern eifrig Stockbrot gebacken. Im Bastelzimmer warteten drei Frauen mit Naturmaterialien und tollen Ideen auf die Kinder. Frau Witzel, die Leiterin der Einrichtung, und Herr Wagner freuten sich, dass der Dauerregen des Vormittags aufgehört hatte und nun bei herbstlichem Wind die Sonne häufig herunter schaute.
Herbstzeit ist Pilzzeit. Auch wenn, wie Guntram Giese mir berichtete, noch nicht viele Pilze derzeit zu finden sind. Trotzdem hatten er und Ulrich Beier, die als Pilzberater viele Fragen beantworteten, in den Wäldern um Oranienburg wahrlich stattliche Exemplare gefunden und hier anschaulich ausgestellt. Riesengroß ein Wurzelnder Bitter-Röhrling, der auf lehmhaltigem Boden wächst und bei Meseberg gefunden wurde. Was die beiden Experten noch nicht finden konnten, waren Maronen. Sogar mit Fotos auf dem Smartphone kamen Ratsuchende. Giese und Beier gehören dem Brandenburgischen Landesverband der Pilzsachverständigen an. Ihre Kenntnisse sind mitunter lebensrettend, so kam ein Anruf aus einem Krankenhaus und wie sich heraus stellte, handelte es sich um einen Grünen Knollenblätterpilz, der massive gesundheitliche Probleme auslöst, wenn man ihn verzehrt. Übrigens in unserer Region sind 70 Pilzarten zu finden.
Leckeres bietet die Natur an. Ute Kohlmann aus Hohen Neuendorf kennt viele Rezepturen für Säfte, Heilkräuterschnäpse und Gelees und bot verschiedene Produkte an. Das Fichtennadelgelee weckte mein Interesse ganz besonders. Frau Kohlmann engagiert sich im Verein der Landfrauen, der alte Traditionen bewahrt und pflegt.
Zwei neue „Ökis“ im freiwilligen ökologischen Jahr sind nun in der Waldschule im Einsatz: Tanja aus Oranienburg und Maria aus Summt. Gerade die Schule beendet, wollen sie in diesem Jahr austesten, welche berufliche Richtung sie danach einschlagen werden. Lehramt wäre eine Möglichkeit oder doch lieber im Naturschutz bzw. Kita und Fachabitur. Hier in der Waldschule werden sie gebraucht und können vielen Kindern die Schönheit unserer Natur näher bringen - und natürlich bei solchen Veranstaltungen für die ganze Familie tatkräftig mitmachen.
Text/Collage: Marita Bauer für die Gemeindeverwaltung Birkenwerder
Die Früchte des Waldes
