Einweihung auf dem Skulpturenboulevard: Die einst zerbrochene „Große Friedensfrau“ ist zurück

Im September 2021 wurde die „Große Friedensfrau“, eine Skulptur des Berliner Künstlers Berndt Wilde, auf dem Skulpturenboulevard zerstört. In vier Teile zerbrochen wurde die Skulptur auf dem Straßenpflaster vorgefunden. Was genau passiert war, ist bis heute unklar.

Nichtsdestotrotz entschied Berndt Wilde damals, nachdem er den Schock überwunden hatte, die Figur aus den Bruchstücken wieder Zusammenzufügen. Die reparierte und restaurierte „Große Friedensfrau“ wurde am Freitag, den 28. Juni 2024, feierlich eingeweiht. Der Verein Skulpturen Boulevard e.V. hatte neben dem Künstler sowie dem Restaurator Thomas Schubert auch viele Unterstützer eingeladen, die den Wiederaufbau mit einer Spende möglich gemacht hatten. Die Spenden kamen aus Birkenwerder, Hohen Neuendorf und auch von weiter her. So steuerte zum Beispiel die Firma Merkel Tiefbau das Fundament als Spende bei.

Der Verein Skulpturen Boulevard e.V.  hatte im Jahr 2022 gemeinsam mit dem Verein Kommunale Galerie 47 Birkenwerder e.V. einen Spendenaufruf gestartet. „Die vielzähligen großen und kleinen Spenden haben all unsere Erwartungen übertroffen“, sagte Roland Matticzk, Vorsitzender des Vereins, der das bürgerliche Engagement lobte. „Allen Spenderinnen und Spendern gilt unser Großer Dank!“ Der Zerstörung, so sagte er, sei ein „brutaler Schlag“ für den Künstler, die Kunstmeile und die Gesellschaft in Hohen Neuendorf und Birkenwerder gewesen.

Ebenso dankte Matticzk Berndt Wilde für das Überlassen seiner Skulptur als Dauerleihgabe. „Erkennbar verletzt, aber aufrecht, steht die Große Friedensfrau künftig für das gemeinsame Bekenntnis unserer Stadtgesellschaft zu Kunst im öffentlichem Raum“, erklärte Roland Matticzk.

Angesichts des Schrecks fortwährender und neuer Kriege seit 2022 widmet Berndt Wilde die Große Friedensfrau darüber hinaus den vielen unschuldigen Opfern und Leidtragenden in Europa, Nahost und weltweit.

Ganz bewusst entschied sich der Künstler dazu, die Bruchspuren sichtbar zu lassen. „Diese Nabe bleibt“, sagte er am Freitag tief bewegt. Dass nur wenige Monate nach dem der Zerbrechen der „Großen Friedensfrau“ der Krieg in der Ukraine hereinbrach, bereitet ihm noch heute Schaudern und veranlasste ihn, so erklärte er, die Skulptur zu retten – als Mahnmal für Frieden und Zeichen gegen Leid, Krieg und Zerstörung.

Bildunterschriften:

Bild 1: Künstler Berndt Wilde mit seiner Skulptur "Große Friedensfrau"
Bild 2: Infotafel informiert über die Zerstörung und den Wiederaufbau der Skulptur

Gemeindeverwaltung Birkenwerder