Else Niemöller und die Frauenfriedensbewegung – Vortrag in der Clara-Zetkin-Gedenkstätte

Am 28. September 2025 fand in der Clara-Zetkin-Gedenkstätte in Birkenwerder ein eindrucksvoller Vortrag über das Leben und Wirken von Else Niemöller (1890–1961) statt. Die Ethnologin und Ausstellungskuratorin Jeanette Toussaint verstand es, die vielen Facetten dieser außergewöhnlichen Frau lebendig werden zu lassen.

Else Niemöller war Lehrerin, Mutter von acht Kindern, kritische Begleiterin ihres Ehemannes, des Pfarrers und prominenten Vertreters der Bekennenden Kirche Martin Niemöller, sowie Ehrenpräsidentin der Westdeutschen Frauenfriedensbewegung (WFFB).

Ausgehend von der, für die Martin-Niemöller-Stiftung kuratierten Wanderausstellung „Ihren Platz in der Welt finden“ zeichnete Toussaint den Weg der Niemöllers nach, von antidemokratischen Haltungen hin zum entschiedenen Einsatz für Frieden und Völkerverständigung. Besonders beleuchtet wurde Else Niemöllers Engagement in der WFFB, einer 1952 gegründeten Organisation, die sich für Abrüstung, Frieden und die Wiedervereinigung der deutschen Staaten einsetzte. Die Frauen arbeiteten überparteilich und pflegten Kontakte auch in sozialistische Länder. Dies führte dazu, dass ihnen rasch kommunistische oder gar verfassungsfeindliche Bestrebungen unterstellt wurden, ein Verdacht, der die Berichterstattung in Ost und West nachhaltig prägte.

Anhand zeitgenössischer Pressebeispiele zeigte Toussaint, wie couragiert und zugleich umstritten die Arbeit der WFFB und ihrer Protagonistinnen wahrgenommen wurde.

Der Förderverein der Clara-Zetkin-Gedenkstätte e.V. dankt der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg herzlich für die gelungene Kooperation sowie allen Gästen für ihr großes Interesse und die anregenden Gespräche.

Text Gemeinde Birkenwerder / Fotos Cathleen Bürgelt

Bildunterschriften:

Bild 1 und 2: Ethnologin und Ausstellungskuratorin Jeanette Toussaint verstand es, die vielen Facetten Von Else Niemöller lebendig werden zu lassen.