Am 11.11.2022 wurde die sanierte A10 von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und dem brandenburgischen Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Guido Beermann, vor Ort für den Verkehr freigegeben. Restarbeiten sollen noch bis Jahresende vollzogen werden. Ein Ende der Verkehrsbeeinträchtigungen in und um Birkenwerder durch den Ausbau der A10 ist absehbar.
Die symbolische Verkehrsfreigabe zwischen dem Kreuz Oranienburg und der Anschlussstelle Birkenwerder, auf Höhe des Bernsteinsees, symbolisierte die nahende Fertigstellung des größten Bundesfernstraßenprojekts Brandenburgs. Das vom Bund in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) initiierte Projekt A10/A24 beinhaltete den Ausbau und die Erneuerung der A10 und A24 zwischen Pankow und Neuruppin.
Die vormals vierspurige A10 wurde auf einer Strecke von 30 km, zwischen Dreieck Pankow und Dreieck Havelland auf sechs Spuren erweitert, die A24 wurde zwischen dem Dreieck Havelland bis zur Anschlussstelle Neuruppin komplett erneuert. Die Freigabe des nördlichen Berliner Rings sei ein Meilenstein, auch in der Hinsicht, dass Verkehrswege leistungsstark und sicher sein müssten, so Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing bei der Zeremonie. Er lobte die ÖPP und das eingesetzte innovative „Building Information Modelling“ (BMI), da dadurch Zeit- und Kostenrahmen des Projekts eingehalten werden konnten.
Der Bauabschnitt 7 vom Kreuz Oranienburg bis zur Anschlussstelle Mühlenbeck sei der organisatorisch und bauingenieurstechnisch anspruchsvollste gewesen, erklärte Dr. Thomas Stütze, Geschäftsführer der Havellandautobahn GmbH. Allein acht Brücken mussten hier abgerissen und neu gebaut werden. Die Birkenwerderanerin Yvonne Schuldes betreute dabei die ansässigen Schwalbenvorkommen. Ohne Brutausfall konnten die Schwalbenkolonien von den alten Brücken umgesiedelt werden, berichtete sie zufrieden. Die neuen Brücken erhielten extra Rauputzstreifen, damit die Vögel dort ihre neuen Nester bauen können.
„Bald haben wir wieder unsere Ruhe“
Die Bedeutung der Verkehrsfreigabe sei für die Gemeinde Birkenwerder immens, erklärte Bürgermeister Stephan Zimniok, der an der Zeremonie teilnahm. „Es ist ein riesen Schritt in Richtung Fertigstellung. Kleine Restarbeiten fehlen noch, aber bald haben wir wieder unsere Ruhe.“ Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Lärmschutzwände wurden an viele Stellen in Birkenwerder von 6 Meter auf 7 Meter erhöht. Außerdem wurde lärmmindernder Asphalt im Ortsbereich Birkenwerder auf die Autobahnfahrspuren aufgetragen. Ein Ergebnis mit dem Peter Kleffmann von der Bürgerinitiative A10 zufrieden ist: „In fast 20 Jahren haben wir es geschafft, einen Lärmschutz hinzukriegen, der für alle verträglich ist.“
Herausforderungen für die Gemeinde Birkenwerder
Es seien zwei turbulente Jahre gewesen, mit ständig neuen Herausforderungen, berichtete Bürgermeister Stephan Zimniok. „Aber so ist das halt, Bautätigkeit birgt immer Risiken. Jeder, der schon einmal gebaut und umgebaut hat, weiß das.“
Parallel zum Autobahnausbau wurde an der Hochspannungsleitung, der Eisenbahn und der Gastrasse gearbeitet – Projekte, mit denen sich die Verwaltung der Gemeinde Birkenwerder ebenfalls auseinandersetzen muss. Ein enormes Arbeitspensum für das Bauamt einer 8000-köpfigen Gemeinde, das sowohl mit den beteiligten Baufirmen als auch mit den Gemeindevertreterinnen und -vertretern im steten Austausch bleiben muss. „Es bleiben dadurch viele Dinge liegen“, beschrieb Mirko Smentek das Zeitproblem. Bei der feierlichen Verkehrsfreigabe auf den sanierten Fahrbahnen der Autobahn zeigte sich Smentek dennoch beeindruckt: „Für das, was wir als Kommune an Arbeit reinstecken müssen, ist das schon schön.“
Restarbeiten stehen noch an
Trotz Verkehrsfreigabe der A10 stehen in Birkenwerder noch Restarbeiten an. Die Rad- und Gehwege über die Autobahnbrücke (B96), die Beleuchtung auf dem Wensickendorfer Weg und die Ampeln im Ort müssten noch fertiggestellt werden, erklärte Smentek. Er und Bürgermeister Stephan Zimniok zeigten sich optimistisch, dass dies bis Jahresende passiert. Die vertraute Verkehrsmeldung „Sperrung des nördlichen Berliner Rings zwischen Birkenwerder und Mühlenbeck“ sollte mit der Verkehrsfreigabe am 11.11.2022 jedenfalls der Vergangenheit angehören, freute sich Dr. Thomas Stütze am Freitagfrüh. Der Verkehr rollte ab dem späten Vormittag über jeweils zwei von drei neuen Fahrspuren, die beiden letzten Spuren sollen bis zum Jahresende befahrbar sein.
Text/Foto: os
Bildunterschriften:
Bild 1: Birkenwerders Bürgermeister Stephan Zimniok und Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke freuten sich auf die Verkehrsfreigabe der A10
Bild 2: Bundesminister für Verkehr Volker Wissing (FDP) (2.v.l.) und Brandenburgs Minister für Infrastruktur Landesplanung Guido Beermann (CDU) (3.v.l.), gaben am 11.11.2022 den nördlichen Berliner Ring für den Verkehr frei.



