Vor einem kleinen, aber interessierten Publikum las der Autor Fritz Leverenz am 18. November 2022 im Ratssaal Birkenwerder Geschichten aus seiner Zeit in Birkenwerder.
Erinnerungen an Birkenwerder
Die Auswahl sei groß und sie müsse auch zum Abend passen, erklärte Fritz Leverenz, der bereits mehr als zehn Bücher veröffentlicht hat, die meisten davon mit Bezug zu Birkenwerder. Seine Erinnerungen säßen auf den leeren Plätzen im Ratssaal und achteten darauf, dass er auch bei der Wahrheit bliebe, erklärte Leverenz dem Publikum schmunzelnd.
Fritz Leverenz ist in Birkenwerder aufgewachsen, zur Schule und zur Lehre gegangen. Auch sein Schreiben begann in Birkenwerder, wie es seine Erzählung „Der schöne Winter und das Alphabet“ verdeutlicht, mit Strafarbeiten in der Grundschulzeit, die ihn anfänglich sehr frustrierten. Sie schienen eine Verschwörung der Lehrer und des eigenen Vaters gegen ihn zu sein. Er musste die Nachmittage mit Schreibarbeiten verbringen, deren Sinn er nicht erkannte, „höchstens, meine schönen Nachmittage zu verderben“, während die Freunde Schlittschuh liefen. Einige Nachmittage später konnte Leverenz den Schreibarbeiten dann aber doch etwas Kreatives, Schöpferisches abgewinnen. „Der Tintenfleck“ erzählt von Streichen in der Schulzeit und Erinnerungen an Lehrerinnen, Lehrer und Rektoren. Die Geschichte „Möchten Sie etwas für die Umwelt tun?“ – „Die aktuelle Klimakonferenz in Sharm El-Scheich macht es nötig, dass ich dazu auch etwas sage“, erklärte er amüsiert – handelt von einem hartnäckigen Staubsaugerverkäufer, dem Leverenz widerstehen konnte. Menschlichkeit thematisiert Leverenz mit der Erinnerung an den „Zeitungsverkäufer“, der früher oft vor dem Netto-Supermarkt stand, als sich dieser noch in der Clara-Zetkin-Straße befand.
„Ich bin viel in Birkenwerder beim Schreiben“, erklärte Leverenz im Anschluss an die Lesung, vermutlich, da die Orte der Kindheit am vertrautesten seien. Das Schreiben sei für ihn eine Art, sich in der Welt zurechtzufinden.
Positive Resonanz
Pointiert, schlagfertig und amüsant erzählte Leverenz dem Publikum die ausgewählten Episoden seines Lebens. Auch Bürgermeister Stephan Zimniok zeigte sich sehr angetan von den „spannenden und kurzweiligen Geschichten“. Vera Paulick und Gabriele Mebes vom Geschichtsstübchen lobten die literarischen „Lebenssplitter“ von Fritz Leverenz: „Sie sollten unbedingt noch mehr Geschichten schreiben.“
Die Erinnerungen an Birkenwerder selbst, an Straßen, Gebäude, Natur und Menschen, wolle er gerne noch zu Papier bringen, so Leverenz. „Das wäre so eine lebendige Chronik“, erwiderte Vera Paulick begeistert, seine persönlichen Erlebnisse könnten eine Würze zu den bisher zusammengetragenen Fakten darstellen.
Leverenz Bücher in der Bibliothek Birkenwerder
Im Sommer hatte Fritz Leverenz seine Bücher der Gemeinde Birkenwerder geschenkt und der Bibliothek übergeben. Damit etwas von ihm und seiner Familie in Birkenwerder bliebe, sagt er zu diesem Anlass. Die Lesung am 18. November war seine dritte in Birkenwerder, er hatte bereits 1987 und 2009 vor Birkenwerderaner Publikum gelesen.
Text/Foto: os
Bildunterschriften:
Bild 1: Autor Fritz Leverenz (links) und Bürgermeister Stephan Zimniok (rechts) vor Beginn der Lesung im Ratssaal.
Bild 2: Am 18.11.2022 las Autor Fritz Leverenz Erinnerungen an Birkenwerder im Ratssaal



