Luca und Lily macht Helfen Spaß
Am 13.12.2016 wurden in der Gaststätte „Boddensee“ besondere Gäste auf besondere Weise empfangen, denn es waren zum zweiten Male Bedürftige, Obdachlose und Geflüchtete zum Weihnachtsessen eingeladen worden.
Hiram Villalobos berichtete, dass diese Veranstaltung gemeinsam von der Gaststätte und der Willkommensinitiative durchgeführt wird. So wurden die Unterstützer der Willkommensinitiative gebeten, als Helfer beim Servieren mitzumachen und außerdem konnten Spenden abgegeben werden. Henrik Lehmann, Inhaber der Gaststätte, sicherte 100% die Speisen und Getränke ab und so stand ein vielfältiges Buffet bereit sowie Tische voller Geschenke, das waren vor allem Kleidung und Spielzeug.
Luca und Lily, sie waren die jüngsten Helfer, standen, schon lange bevor die Gäste kamen, in ihren Schürzen aufgeregt bereit, denn sie waren für das Abräumen der leeren Gläser und das Verteilen von Süßigkeiten eingeteilt worden. Mit ihnen waren rund zwanzig Helfer nicht nur aus Birkenwerder gekommen, um den Gästen den Abend würdevoll und weihnachtlich zu gestalten oder, wie jemand sagte:“ Wir wollen uns nützlich machen.“ Zu den Helfern gehörten der Bürgermeister Mühlenbecker Land, Filippo Smaldino-Stattaus, sowie seine Stellvertreterin. Selbstverständlich war auch Bürgermeister Stephan Zimniok vor Ort.
Hiram Villalobos eröffnete mit einer kurzen Begrüßung den Abend. Bürgermeister Stephan Zimniok bedankte sich in seiner Ansprache bei der Gaststätte, den vielen Helfern und meinte, dass diese Veranstaltung die Begründung einer wunderbaren Tradition sei. „Danke den Gästen für das Annehmen der Hilfe. Das ist nicht immer leicht sich nicht zu scheuen, Unterstützung anzunehmen.“
Es war eine herzliche und freundliche Atmosphäre. Eine Gruppe Behinderter aus Berlin freute sich sehr, an dem Weihnachtsessen teilnehmen zu können. Menschen vieler Nationalitäten verlebten einen angenehmen Abend und nicht nur Kinderaugen strahlten. Und was Hiram Villalobos sich vorab erhofft hatte, trat ein: Es gab viel Zeit für persönliche Gespräche. So waren Fragen zu hören wie „Wurdet ihr gut aufgenommen? Wie läuft es in der Schule?“ Letzteres beantworteten viele Kinder auf Deutsch. Sie haben sehr schnell diese Sprache erlernt. Nicht nur einmal hörte ich: „Schön, dass ihr da seid.“
Die unterschiedlichen Kulturen wurden auch in der Musik deutlich. Nach dem Cellospiel eines Werkes von Bach, dem alle aufmerksam zugehört hatten, sang später Shaden zwei Lieder, das erste vom Krieg. Lilli Trebs begleitete sie am Klavier und sang mit ihr. Für deutsche Ohren eine ungewöhnliche Musik. Musik verbindet, das konnte man erleben. Und Kinder sind überall gleich. Farzad war von den Kameras der Presse begeistert und durfte sogar selbst damit fotografieren. Und wie er strahlte, nachdem er einen großen Teddy vom Spendentisch für sich mitnehmen durfte. Zwei kleine Mädchen sangen, ein deutscher Junge sagte ein Weihnachtsgedicht auf.
Vor allem verband die Menschen etwas gemeinsam miteinander zu erleben, miteinander zu essen, zu reden und sich zu zuhören und eigentlich eine ganz normale Weihnachtsfeier zu begehen.
Fotos/ Collage und Text: Marita Bauer im Auftrag der Gemeindeverwaltung Birkenwerder


