Zum Abkneippen durch die hüfthoch stehende Briese

Am 19. Oktober 2022 lud die Physiotherapiepraxis Diana Rohner zum traditionellen Abkneippen an der Wassertretanlage in Birkenwerder. Der Großteil der Kneipp-Interessierten watete im Storchenschritt durch die Briese – trotz vom Biber hervorgerufenen Wasserhöchststand.

„Was heilbar ist, das heilt das Wasser“

Verkleidet als Pfarrer Sebastian Kneipp, begrüßte Bernd Erzmann die zahlreichen Gäste an der Wassertretanlage und gab einen amüsanten Abriss des Lebens des Wasserheilkundler zum Besten. Erzmann wies auch auf die fünf Prinzipien der ganzheitlichen Medizin nach Kneipp hin: Wasser, Pflanzen/Heilkräuter, Bewegung, Ernährung und Gleichgewicht der Lebensordnung seien lebensverlängernd. Anschließend leitete Physiotherapeutin Diana Rohner Gymnastikübungen zur Erwärmung an. Im Sinne Kneipps „Was heilbar ist, das heilt das Wasser“, stiegen dann die meisten Gäste in die hüfthochstehende Briese und folgten Bernd Erzmann als Pfarrer Kneipp im Storchenschritt durch das kalte Wasser. „Es ist doch nur Wasser“, erklärte die kneippende Petra Seeger amüsiert. Wem der hohe Wasserstand der Briese – hervorgerufen durch einen Biberdamm – nicht geheuer war, konnte Unterschenkelgüsse machen. Diana Rohner hatte Gießkannen mitgebracht und erklärte, wie die Schenkel mit dem Briesewasser begossen werden sollten. Die Güsse seien ähnlich effektiv wie das Wassertreten, erklärte Diana Rohner, und könne bei Kopfschmerzen, hohem Blutdruck, Bindegewebsschwäche und Hitzegefühl helfen.

Traditionelles gemeinsames An- und Abkneippen

Diana Rohner initiiert das jährlich stattfindende An- und Abkneippen seit 2021, nach sich der Handel- und Gewerbetreffs (HGT) aufgelöst hatte. Zuvor hatte sie mit ihrem Team bereits die Gymnastikübungen vor dem gemeinsamen Wassertreten geleitet und war selbst Mitglied im HGT. Die Wassertretanlage wurde auf Initiative des Handel- und Gewerbetreffs gebaut und 2008 eingeweiht. Vera Paulick, die von 2007 bis 2011 Vorsitzende des HGT war, ist glücklich über die Fortführung der Tradition. „Ich finde es toll, dass immer noch so viele Menschen teilnehmen. Es erfreut richtig unser Herz, von Dr. Uhlig (HGT-Vorsitzender 2011 bis 2015) und mir.“

Das traditionelle Ankneippen soll im nächsten Jahr wieder an Gründonnerstag stattfinden. Natürlich kann dennoch das ganze Jahr über gekneippt werden, erklärt Paulick. Es sei grundsätzlich ein gutes Training für das Immunsystem und das Herz-Kreislaufsystem, weiß Rohner.

Musikalisch wurde das traditionelle Abkneippen von „Bulia Habula“ begleitet. Die Band rund um Dethlef Runge (HGT-Vorsitzender von 2015 bis 2020) sorgte mit Sackpfeiffen und Trommel für Unterhaltung. Für das leibliche Wohl war in Form von Tee, Kuchen und belegten Broten durch die Phönix Hauskrankenpflege gesorgt. Mehr als 60 Kneipp-Freundinnen und -freunde, von jung bis alt, nahmen in diesem Jahr am Abkneippen teil. Unter anderem Franziska Reichel, Stadtverordnete von Hohen Neuendorf, die die Wassertretanlage als Ausflugsziel sehr schätze. Sie komme jedes Jahr zum An- und Abkneippen und zwischendurch gerne mit Besuch von außerhalb.

Text/Foto: os

 

Bildunterschrift:

Bild 1: Pfarrer Kneipp (Bernd Erzmann) begrüßt die Kneipp-Freundinnen und -Freunde.

Bild 2: Bild 3: Trotz hüfthoch stehender Briese wollen die meisten Anwesenden durch das Wasser waten.