Klimagerechtigkeitsbewegung Fridays for Future in Oranienburg fordert mit einer Petition mehr Einsatz für Klimaschutz

Die Klimakrise verändert unsere Welt. Global steigen die durchschnittlichen Temperaturen, Naturkatastrophen nehmen zu und Lebensräume wie die Arktis oder tropische Regenwälder verschwinden. Das ist inzwischen weithin bekannt. Doch zu glauben, die Folgen des Klimawandels seien weit weg und beträfen uns nicht, wäre ein Irrtum. Im Sommer 2019 bekamen erste Ortschaften, sowohl in Oberhavel als auch im Havelland, Einschränkungen in der Wassernutzung auferlegt, um die Versorgung mit Trinkwasser für den unmittelbaren menschlichen Gebrauch zu sichern. Landwirte der Region haben in den letzten Jahren immer wieder mit Ernteverlusten aufgrund von lang anhaltend hohen Temperaturen und Bodentrockenheit zu kämpfen. Eine Häufung solcher Fälle in dem für unsere Region so wichtigen Fluss und anderen Gewässern ist zu erwarten. Sogar das Oranienburger Stadtmagazin titelte in der Juli/August-Ausgabe 2020 "Der Kampf ums Wasser hat begonnen" und berichtete, wie der Entwässerungsbetrieb der Stadt (EBO) und die Stadtwerke auf die Veränderungen aufgrund der Klimakrise reagieren müssen.

Deshalb fordert die Klimagerechtigkeitsbewegung Fridays for Future mit einer Petition für den Wahlkreis 58 Oberhavel/Havelland II die Politik auf, sich im Einklang mit dem Pariser Abkommen für den Klimaschutz einzusetzen und sich zu einigen konkreten Forderungen der Klimaschutzbewegung zu bekennen. Die Petition ist Teil der Initiative Schwarm4Future (https://schwarmforfuture.net/).

Hier geht’s zur Petition: https://weact.campact.de/petitions/wahlkreis-oberhavel-havelland-ii-sagt-s-dem-bundestag-wir-wollen-mehr-klimaschutz

 Inhalt der Petition:

Wir rufen die Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU und SPD auf, sich jetzt für ECHTE 1,5-Grad-Politik stark zu machen und noch vor der Bundestagswahl 2021 gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen. Nur so lässt sich das Pariser Klimaabkommen einhalten und Deutschland bis 2035 klimaneutral machen, wie es laut internationaler Wissenschaft nötig und dringend ist. Deshalb fordern wir:

(1) Das restliche Emissionsbudget für Deutschland wird der Maßstab, mit dem die Bundesregierung Entscheidungen trifft: Passen bestehende und geplante Gesetze und Staatsausgaben zur CO2-Restmenge? Ergebnisse werden unabhängig kontrolliert und veröffentlicht.

(2) Steuer-Privilegien für fossile Brennstoffe sind Fehlanreize und belasten den Bundeshaushalt. Direkte und indirekte Subventionen für Kerosin, Diesel, Kohle, Öl und Gas (jährlich ca. 37 Milliarden Euro) werden deshalb bis 2025 abgeschafft.

(3) Der CO2-Preis wird mittelfristig auf das Niveau der CO2-Folgekosten von 180 Euro angehoben. Andere Steuern werden zum Ausgleich angepasst, damit die Gesamt-Besteuerung für alle nicht steigt, sondern nur verschoben wird.

Text: Max Heiduk von Fridays For Future Oranienburg  und Nasrin Büttner von Parents For Future Oberhavel

Foto: Peter Kagerer