Zeitgemäß Französisch lernen

Der deutsch-französische Tag am 22. Januar erinnert an die Unterzeichnung des Élysée-Vertrags vor 60 Jahren. Die Regine-Hildebrandt-Gesamtschule in Birkenwerder zelebrierte anlässlich des runden Geburtstags eine deutsch-französische Woche.

 

Vom 16. bis 20. Januar konnten die Französisch-Schülerinnen und Schüler der Regine-Hildebrant-Gesamtschule projektbezogen und teilweise spielerisch neue Aspekte der Kultur des Nachbarlandes kennenlernen. Während die 7. Klassen einen Plakatwettbewerb machten, erarbeitete der 8. Jahrgang Wissenswertes zum Élysée-Vertrag. Die 9., 11. und 12. Klassen erprobten die französische Küche, zur Freude der Mitschülerinnen und Mitschüler, da Crêpes, Quiches und französische Desserts anschließend in der Schule verkauft wurden. Die Französisch-Schülerinnen und -Schüler der 13. Klassen organisierten eine Quiz-Tour zur französischen Landeskunde, Geschichte und Lebensart für die 7. Klassen.

 

Workshop-Highlight

Ein Highlight der Projektwoche waren die Workshops („Animationen“) von „France Mobil“, einem Programm des Deutsch-Französischen Jugendwerks, das den Jugendlichen auf spielerische Weise die französische Sprache und aktuelle (Pop-)Kultur näherbringt. Die aus Paris stammende Workshop-Leiterin Emma Fromont spielte mit den Jugendlichen der 9., 10., 11. und 12. Klassen ein Vorstellungs-Würfelspiel und ein Quiz, bei dem die Schülerinnen und Schüler in einem zeitgenössischen Rap Song Städtenamen erkennen und anschließend Fakten über die Städte erraten sollten. Fromont sprach währenddessen nur französisch mit der altersgemischten Lerngruppe. Im Anschluss wurde gemeinsam ausgewertet. Der Workshop solle zeigen, dass „wir nicht alles verstehen müssen, um zu kommunizieren und gemeinsam Spiele zu spielen“, erklärte Emma Fromont.

 

Französischlehrerin Katrin Lindstädt freute sich über Möglichkeit, France Mobil in Birkenwerder zu begrüßen, zumal die Animationen sehr gefragt seien. „France Mobil wird gehypt, die sind richtig gut“, erklärte Lindstädt begeistert.

 

Immer weniger Französischlernende

Die Anzahl der französisch lernenden Schülerinnen und Schüler in Deutschland befindet sich auf einem Tiefstand, wie Zahlen des statistischen Bundesamts zeigen. Im Schuljahr 2021/2022 lernten nur noch 15,3 % der Jugendlichen an allgemeinbildenden Schulen Französisch. Zum Vergleich: Im Schuljahr 2009/2010 waren es 19,1%.

 

Gegen diesen Trend versuchen die Französisch-Lehrerinnen der Regine-Hildebrandt-Gesamtschule anzukämpfen. Mithilfe von Programmen wie France Mobil wollen sie den Schülerinnen und Schülern aufzeigen, dass Französisch als Fremdsprache eine tolle Qualifikation sei und unterschiedlichste Zukunftsperspektiven eröffne, erklärte Lehrerin Anita Vierrath, die sich um die Organisation des Workshops gekümmert hat. Der Plan scheint aufzugehen: Der 11.-Klässler Frederik Körber merkte während des Workshops, dass sein Französisch doch schon ganz gut sei. Der Workshop mit Emma Fromont habe ihm aufgezeigt, dass es nützlich ist, Französisch zu lernen.

 

Text/Foto: os

Bildunterschrift:

Bild 1: Die Französisch-Lehrerinnen Katrin Lindstädt (links) und Anita Vierrath (rechts) organisierten den France Mobil-Workshop mit der Lektorin Emma Fromont.

Bild 2: Im Anschluss an die Spiele wurde der Workshop mit den Lehrerinnen Anita Vierrath (stehend links) und Katrin Lindstädt (stehend rechts) sowie Lektorin Emma Fromont (stehend mitte) ausgewertet.